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„So muss Unterricht aussehen!“

Mit dem Querdenker-Programm bietet das Christian von Mannlich-Gymnasium ein besonderes Unterrichtskonzept an, das als Modell ab dem neuen Schuljahr im Rahmen der bundesweiten Initiative für leistungsstarke Schüler gefördert werden wird. Eingebettet sind die „Querdenker“ in die Angebote der saarländischen Koordinierungsstelle für Hochbegabung IQ XXL.

Über 40 Querdenker von der sechsten bis zur zehnten Klasse hatten sich im Laufe der beiden Schulhalbjahre aus verschiedenen Perspektiven mit den Themen „Handy“ und „Ozeane“ befasst. Bei der gemeinsamen Abschlusspräsentation beider Semester in der Aula der Homburger UNESCO-Projektschule präsentierten sie vergangenen Samstag ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit.

q2Das zusätzliche Förderangebot „Querdenker“ setzt auf eine fächer- und jahrgangsübergreifende Verknüpfung von Information, Sensibilisierung für Probleme und Erkennen von Lösungsoptionen. Weil die Querdenker wöchentlich für drei Stunden parallel zum Regelunterricht arbeiten, werden Schüler ausgewählt, die mit dieser Doppelbelastung zurechtkommen und die motiviert sind, eigene Ideen umzusetzen.
Mit ihren Betreuern Ulrike Bossung, Johannes Schmitt und Jan Weißler nimmt sich die Gruppe die Zeit, genau hinzusehen, über viele Monate möglichst viele Facetten der Themen zu hinterfragen.
Das Konzept ist ein bewusster Gegenentwurf zum Trend der Schnelllebigkeit. Stattdessen stehen Kreativität, selbstständige Motivation und Interesse an Details im Mittelpunkt. Ziel ist es, Zusammenhänge zu erkennen und selbst wirksam zu werden.

Ganz im Sinne dieser Zusammenhänge begann die Veranstaltung mit einer Online-Umfrage unter den Gästen zu Folgen des Klimawandels für die Ozeane. Dr. Liselotte Diester-Haass, Professorin für Geographie an der Universität des Saarlandes, führte dem Publikum auf Basis der Ergebnisse dieser Umfrage in einem Impulsvortrag eindrucksvoll die Wirkungen der Erderwärmung auf die Ozeane und mittelbar auf unsere Zukunft vor. Ihr eindringlicher Appell: „Querdenker müssen einsteigen in die Forschung, um diesen Trend noch aufzuhalten.“

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„Sie alle haben Blut an ihren Händen“ rief Moderator Rouven Hahn dem verdutzten Publikum entgegen, das er zu Beginn eines Rollenspiels zum Thema „Handy & Verantwortung“ aufgefordert hatte, mitgebrachte Smartphones in die Luft zu halten. Und es sollte nach engagiert geführter Debatte der Schüler über die Produktionsbedingungen von Smartphones auch beim Publikum ein bitterer Nachhall zu den Wirkungen persönlicher Konsumgewohnheiten in Zeiten der Digitalisierung bleiben. Ähnlich anschaulich führten Katharina Fritzler, Emily Haber, Antonia Lang und Justus Hennes dem Publikum mit einem Experiment zum Vergleich des Lebensraums Nord- und Ostsee ihre Erkenntnisse zum osmotischen Stress vor. Über den Abbau wertvoller Mineralien aus sogenannten „schwarzen Rauchen“ in der Tiefsee schlugen Ronja Biran und Marit Sauer, die im ersten Teil durch das Programm führten, den Boden zwischen den Themen.
Wie dieses Unterrichtskonzept ankommt, schilderten Birgit und Andreas Meyer bei der Abschlusspräsentation so: „Als Eltern freut es uns sehr, dass es am Christian von Mannlich-Gymnasium ein so tolles Angebot gibt. Hier erfahren die Kinder, dass Lernen auch anders geht als im normalen Unterricht. Auch das jahrgangsübergreifende Arbeiten bietet ganz neue Erfahrungen.“

Mit den Ergebnissen von nun schon drei Semestern im Rücken, wird das Programm im kommenden Schuljahr ausgebaut werden. Das Verfahren zum Vorschlag und zur Bewerbung für das neue Halbjahresthema „Ernährung“ ist schon im Gange. Neu dazu kommen wird ein Angebot für die Oberstufe, für die es Blockveranstaltungen geben wird.

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