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10 Jahre Deutsch-polnischer Schüleraustausch am Mannlich-Gymnasium

Der Schüleraustausch mit unserer polnischen Partnerschule Liceum Ogolnoksztalcace  in Dubiecku, der mit dem diesjährigen Besuch der Mannlich-Schüler in Polen bereits ins zehnte Jahr geht, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Schaut man auf das Programm, das Deutsche und Polen in der gemeinsamen Zeit absolvieren, versteht man rasch, weshalb dieses Schüleraustausch-Programm bereits so lange besteht.

Zunächst ging es in Begleitung der beiden Lehrerinnen Frau Schuhmacher und Frau Höchst, die, wie schon oft in der Vergangenheit durch Herrn Figlak, der diesen Austausch mit großem Elan unterstützt, begleitet wurden, mit dem Flugzeug nach Krakau, wo die Schülergruppe zunächst für zwei Nächte in einer Jugendherberge mit einem höchst interessanten Namen „Good Bye Lenin Revolution Hostel“ übernachtete. Am nächsten Tag besichtigte man die historischen Sehenswürdigkeiten dieser Stadt, die auch als heimliche Hauptstadt Polens bezeichnet wird: Historische Markthalle, Marienkirche, Schloss Wawel, die Universität, das jüdische Viertel und vieles mehr. Abgerundet wurde diese Tour durch den Genuss typischer polnischer Gerichte wie Piroggen.

Am darauffolgenden Morgen trafen die Mannlicher endlich auf ihre polnischen Gastgeber, die sie mit dem Bus in Krakau abholten. Doch bevor man sich näher kennenlernen konnte, stand ein schwieriger Besuch auf dem Plan: Die gemeinsame Besichtigung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, das wie kein anderes Lager für den verbrecherischen Umgang deutscher Besatzer vor allem mit Juden und Polen steht. Beide Schülergruppen zeigten sich tief beeindruckt und auch bedrückt durch diese Erfahrung, und so dauerte es verständlicherweise eine Weile, bis die Austauschschüler vor diesem geschichtlich belastenden Hintergrund miteinander ins Gespräch kamen.

Doch schon am nächsten Tag, nach der ersten Übernachtung bei den polnischen Gastfamilien, zeigten sich beide Seiten wesentlich entspannter, obwohl in der Partnerschule zunächst noch eine künstlerische Nachbereitung des Lagerbesuchs auf dem Programm stand. Am Nachmittag schaute man sich dann noch unter der kundigen Führung durch die Gastgeber die nahegelegene Stadt Przemyśl an.

Am nächsten Tag stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: eine Kanufahrt auf dem Fluss San. Immerhin galt es bei schönstem Sonnenschein eine 22 km lange Strecke zurückzulegen, was für manchen eher ungeübten Sportler eine echte Herausforderung darstellte. Doch gemeinsam schaffte man das und hatte dabei jede Menge Spaß und gekentert ist glücklicherweise niemand.

Am nächsten Morgen stand zunächst noch die Erkundung von Dubiecku auf dem Programm (Fossilienmuseum, Kirche, Schlosspark, Eiscafé), bevor am Abend alle Beteiligten die 10-jährige Partnerschaft mit zahlreichen Ehrengästen und leckerstem Essen feierten. Hier konnte man deutlich sehen, wie rasch Gäste und Gastgeber sich in der kurzen Zeit aneinander gewöhnt haben, wie Polen und Deutsche zusammen feiern (Karaoke, Tanz, Fotoautomat mit entsprechender Verkleidung) und damit auch einen kleinen Beitrag zur Völkerverständigung beitragen.

Der letzte gemeinsame Tag stand ganz im Zeichen des Freizeitvergnügens, den nach gemeinsamen Bowling jede Gastgeberfamilie individuell gestalten konnte.

Als es dann nach einer Woche freundschaftlicher Begegnung und höchst interessanter Eindrücke ganz unterschiedlicher Natur für die Mannlicher hieß, Abschied zu nehmen und wieder nach Hause zu fahren, konnte man deutlich an den Reaktionen aller Beteiligter ablesen, wie schwer die Abreise fiel. Und damit bestätigt sich der Eindruck, den man bei allen Austauschprogrammen hat: Fremde werden vertraut, dem bisher Unbekannten wird echtes Interesse entgegengebracht. Und gerade im Austausch mit Polen rücken Überlegungen, dieses Land in Zukunft auch als Urlaubsland in Betracht zu ziehen, durchaus in den Bereich des Möglichen.

Zu guter Letzt wollen wir dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk danken, das auch diesen Austausch – wie schon seit vielen Jahren – großzügig finanziell unterstützt.

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